Drei Raumfahrer starten in Corona-Pandemie zur ISS

Baikonur (dpa) - Eine US-Astronautin und zwei Kosmonauten werden
mitten in der Corona-Pandemie am Mittwoch zur Internationalen
Raumstation ISS aufbrechen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins,
Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow soll um 7.45 Uhr MESZ vom
Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik
Kasachstan in Zentralasien abheben. Der Flug soll rund drei Stunden
dauern. Sie werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All
bleiben.

Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen
der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen
Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet
worden, sagte Rubins vor dem Abflug. Vor ihrer Zeit bei der
Raumfahrtbehörde Nasa forschte die Amerikanerin als Mikrobiologin und
beschäftigte sich unter anderem mit Viren. Für sie ist es bereits der
zweite Flug zur ISS. «Wahrscheinlich ist die Internationale
Raumstation jetzt der sicherste Ort», sagte ihr russischer Kollege
Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde.

In der Stadt Baikonur in der Nähe des gleichnamigen Weltraumbahnhofs
gab es in den vergangenen Monaten wegen rasant steigender
Corona-Infektionen strenge Ausgangsbeschränkungen. Dort leben auch
viele Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde leben und arbeiten
zurzeit drei Raumfahrer: die beiden Russen Anatoli Iwanischin und
Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie waren im
Frühjahr ebenfalls unter strengen Corona-Auflagen zum Außenposten der
Menschheit gestartet. Sie sollen noch im Oktober zur Erde
zurückkehren.