Laschet will mehr Corona-Schutz für Ältere - kein Beherbergungsverbot

Düsseldorf (dpa) - Der Schutz älterer Menschen muss aus Sicht des
nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) ein
Kernthema bei den Corona-Beratungen von Bund und Ländern sein. «Wir
müssen sicherstellen, dass aus stark steigenden Infektionszahlen
keine stark steigenden Fälle von schweren Krankheitsverläufen oder
gar Todesfällen werden», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen
Zeitung» (Mittwoch). Daher müssten Bewohner und Mitarbeiter in Alten-
und Pflegeheimen Vorrang bei Schnelltests bekommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten
wollen am Mittwoch in Berlin über das weitere Corona-Krisenmanagement
beraten. Erstmals seit Mitte Juni kommen sie dazu wieder im
Kanzleramt zusammen und tagen nicht in einer Videokonferenz.

Als sicher gilt, dass dabei auch das umstrittene Beherbergungsverbot
erneut erörtert wird. Die meisten Bundesländer hatten beschlossen,
dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei
Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen,
wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test
vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr
als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

NRW will das Verbot nicht umsetzen. Der «Bild» sagte Laschet
(Mittwoch): «Wenn Regeln Verwirrung stiften, leidet die Akzeptanz.»