Merkel besorgt über Corona-Lage in Europa

Brüssel (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich besorgt über
die Entwicklung der Corona-Pandemie in Europa geäußert. Die
Infektionszahlen nähmen in fast allen Teilen Europas wieder zu, sagte
die CDU-Politikerin am Dienstag im europäischen Ausschuss der
Regionen. «Die Lage ist unverändert ernst.» Man müsse nun alles tun
,
das Erreichte nicht zu verspielen und Sorge dafür tragen, dass ein
weiterer Lockdown nicht nötig werde.

«Wir müssen zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben», mahnte
die Kanzlerin. «Wir müssen die Menschen in Europa bitten, vorsichtig
zu sein, die Regeln einzuhalten, Abstand zu halten, Mund- und
Nasenschutz zu tragen und das zu tun, was wir tun können, um das
Virus einzudämmen und trotzdem unsere wirtschaftliche Tätigkeit
aufrechtzuerhalten.»

Merkel äußerte sich per Videoschalte als Vertreterin der deutschen
EU-Ratspräsidentschaft, die noch bis zum Jahresende läuft. Dabei warb
sie auch für eine rasche Einigung auf das geplante Finanzpaket im
Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Die Mittel
sollten ab 2021 einsetzbar sein. Die deutsche Ratspräsidentschaft
arbeite mit Hochdruck an einem Kompromiss mit dem Europaparlament,
sagte Merkel.

Dabei geht es um den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen und ein
Milliardenprogramm gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise
im Wert von insgesamt 1,8 Billionen Euro. Die Gespräche mit dem
EU-Parlament verlaufen zäh. Sie sollen am Mittwoch fortgesetzt
werden.

Der Ausschuss der Regionen ist die Interessenvertretung der Kommunen
und Regionen in der Europäischen Union.