Volkshochschulen stellen sich auf längere Corona-Einschränkungen ein

Apolda (dpa/th) - Angesichts wieder spürbar steigender
Corona-Infektionszahlen rechnen die Volkshochschulen in Thüringen für
ungewisse Zeit mit Einschränkungen bei Kursangeboten. Das könne
zu finanziellen Engpässen führen, weil die Bildungseinrichtung au
f
die Gebühren von Kursteilnehmern angewiesen sei, sagte die
Präsidentin des Thüringer Volkshochschulverbandes, Christiane
Schmidt-Rose, am Dienstag während der Verbandsversammlung in Apolda.
Wegen des Infektionsschutzes könnten nur reduziert Kursteilnehmer
zugelassen werden, zugleich steigen die finanziellen Aufwendungen für
den Infektionsschutz. Teilnehmergebühren sind neben Zuwendungen von
Land und Kommunen eine wichtige Einnahmequelle für die Einrichtungen.

Bildungsstaatssekretärin Julia Heesen ermunterte die
Volkshochschulen, von den Corona-Hilfen des Landes Gebrauch zu machen
und Anträge auf Auszahlung zu stellen. «Wir wollen die Landschaft der
Volkshochschulen auch in der Krise erhalten», sagte sie. Das gelte
auch für die Veranstaltungen vor Ort in den Einrichtungen. «Virtuelle
Angebote ersetzen nicht das, was sie vorher machen konnten», verwies
sie auf während der Corona-Pandemie eingerichtete Online-Kurse. Auf
dem ersten Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr waren die
Volkshochschulen wochenlang geschlossen und Kurse vor Ort abgesagt
worden, teilweise traten Online-Kurse an ihre Stelle.

Trotz des pandemiebedingten gewissen Aufschwungs bei Online-Kursen
machen diese derzeit nur einen sehr geringen Anteil am Programm aus,
sagte Verbandsdirektorin Sylvia Kränke. «Viele Teilnehmer bevorzugen
den klassischen Vor-Ort-Unterricht.» Zudem seien die technischen
Voraussetzungen unterschiedlich, ergänzte Schmidt-Rose. In Thüringen
gibt es 23 Volkshochschulen mit 61 Außenstellen. 3200 neben- und
freiberufliche Dozenten unterrichten die Kursteilnehmer.