Forchheims Oberbürgermeister lehnt Teilnahme an Corona-Studie ab

Forchheim (dpa/lby) - Aus Sorge vor zu hohen Infektionszahlen nimmt
eine städtische Kita in Forchheim nun doch nicht an einer
landesweiten Corona-Studie teil. Wenn symptomfreie Kinder bei
«anlasslosen Testungen» positiv getestet würden, müssten sie in
Quarantäne, befürchtet SPD-Oberbürgermeister Uwe Kirschstein in einem

Schreiben an die Eltern. Sollte Forchheim dadurch den kritischen Wert
von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen
überschreiten, könne dies «sogar zur erheblichen Einschränkung fü
r
alle» führen. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

Die flächendeckende Langzeitstudie «COVID Kids Bavaria» soll die
Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern klären helfen. Sechs
Universitätskinderkliniken begleiten bis Januar 2021 die Öffnung von
Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen wissenschaftlich. An 138
Krippen, Kindergärten und Grundschulen in ganz Bayern werden dafür
stichprobenartig Kinder auf eine mögliche Infektion mit dem
Coronavirus und Symptome getestet.

Auch die Forchheimer Kita sollte daran teilnehmen. Am 8. Oktober zog
Kirschstein die Zusage aber wieder zurück. «Als Oberbürgermeister
sehe ich es als meine Pflicht an, mögliche Folgen unserer
Entscheidungen im Blick zu haben und bestmöglich vorhersagen zu
wollen», begründete er in dem Schreiben, das er am Sonntag auf seiner
Internetseite und auf Facebook veröffentlichte. Seine Entscheidung
sorgte im Netz für große Diskussionen.