Kuren sollen pflegenden Angehörigen Auszeit ermöglichen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Angehörige, die ihre Partner, Eltern oder
Kinder über lange Zeit zuhause pflegen, sollen in Nordrhein-Westfalen
einen besseren Zugang zu Kuren erhalten. Das Land hat deshalb die
Kurberatungs- und Hilfsangebote ausgebaut. Sehr viele Menschen
pflegten über Jahr oder sogar über Jahrzehnte Angehörige, sagte
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in
Düsseldorf. Die Corona-Pandemie habe viele an die Grenzen der
Belastbarkeit gebracht, da zeitweise auch Tagespflege- oder
Betreuungsgruppen geschlossen gewesen seien.

Für dreiwöchige Kuren pflegender Angehöriger gibt es einen
Rechtsanspruch. Kurberater helfen auch bei der Versorgung der
Pflegebedürftigen etwa in einer Kurzzeitpflege, wenn die Angehörigen
in eine Kur gehen.

In NRW werden von insgesamt rund 770 000 Pflegebedürftigen etwa 420
000 Menschen zuhause ausschließlich durch Angehörige gepflegt. Das
sind mehr als 54 Prozent. Das Land NRW hat inzwischen 100 Kurberater
und -beraterinnen qualifiziert und rechnet mit etwa 3500 Kuranträgen.
Bisher wurden nach Angaben der Beratungsstellen allerdings erst 211
Anträge auf Kuren gestellt, von denen rund 100 bewilligt wurden.