EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte für Reiseeinschränkungen

Luxemburg (dpa) - Bürger können sich künftig auf einer Ampelkarte
über die Corona-Lage in Europa informieren. Auf Grundlage gemeinsamer
Kriterien werden Regionen je nach Infektionsgeschehen entweder grün,
orange oder rot markiert. Für grüne Gebiete mit niedrigen
Infektionszahlen sollen künftig keine Einreiseverbote mehr verhängt
werden, wie eine Mehrheit der Europaminister am Dienstag in Luxemburg
beschloss.

Mit dem Flickenteppich verschiedener Regeln dürfte es damit jedoch
nicht vorbei sein. Denn gemeinsame Standards für Reisende aus stärker
betroffenen - also orange oder rot markierten - Regionen sieht das
Konzept nicht vor. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für
Quarantäne- und Testpflichten. Auch sind die Empfehlungen nicht
bindend.

Die Ampelkarte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC
erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Grundlage soll die Zahl
der neu gemeldeten Fälle pro 100 000 Einwohner in den letzten 14
Tagen sein, dazu kommen die Quote positiver Tests sowie die Anzahl
durchgeführter Tests pro 100 000 Einwohner.

Bislang entscheidet jedes Land mit eigenen Kriterien, welche anderen
EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu
großen Unterschieden. Deshalb hatte die EU-Kommission Anfang
September Kriterien für einheitliche Reisebeschränkungen sowie
Corona- und Quarantäneregeln vorgeschlagen, die noch umfassender als
die jetzige Einigung waren.