Stegner: Reisen innerhalb Deutschlands nicht das Problem

Kiel (dpa) - Schleswig-Holsteins SPD-Landtagsfraktionschef Ralf
Stegner hat vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin
Angela Merkel (CDU) am Mittwoch vor einem «Überbietungswettbewerb»
bei den Corona-Regeln gewarnt. «Nicht das Reisen innerhalb
Deutschlands ist das Problem, sondern das Verletzen von Abstands- und
Hygieneregeln oder der Maskenpflicht», sagte Stegner der Deutschen
Presse-Agentur. Große Feiern dürften nicht sein und
Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen müsse geahndet werden.

Das sei wichtiger als neue Regeln.

«Wir erwarten von dem Treffen der Ministerpräsidenten mit der
Kanzlerin kein erneutes Schaulaufen der Unionskanzlerkandidaten,
sondern einen konsequenten Kurs zur Dursetzung der bestehenden Regeln
- vor allem was größere Feiern und die Hygienevorschriften angeht»,
sagte Stegner. Die Gründe für viele Neuinfektionen seien vor allem
bei größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis, in Betrieben und
im Umfeld von religiösen Veranstaltungen sowie bei jüngeren
Reiserückkehrern zu suchen.

«Von ältern Ehepaaren aus NRW, die an der Nordsee Erholung suchen,
oder normalen Restaurantbesuchen zum Essensverzehr sind jedenfalls
keine besonderen flächendeckenden Infektionsausbrüche bekannt, ebenso
wenig von Kitas und Schulen», sagte Stegner. Nötig sei vielmehr
bundesweit möglichst einheitliches Vorgehen. «Dafür werden alle
staatlichen Ordnungskräfte gebraucht, und nicht für sowieso kaum
kontrollierbare Beherbergungsverbote, die auch noch wertvolle
Testkapazität verbrauchen.»