Bremen will Beherbergungsverbot nachverhandeln - «Kleinstaaterei»

Bremen (dpa/lni) - Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte will
mit den Ländern und dem Bund noch einmal über die
Beherbergungsverbote für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten
verhandeln. «Ich werde das Beherbergungsverbot bei der
Ministerpräsidenten-Konferenz am Mittwoch noch einmal zum Thema
machen», sagte Bovenschulte am Montag dem Nachrichtenportal
«t-online». Private Urlaubsreisen seien nicht das Problem der
Corona-Pandemie.

Der SPD-Politiker kritisierte die Regelung als «Ausdruck von
Kleinstaaterei». In eine Großstadt wie Bremen pendeln jeden Tag 100
000 Menschen zur Arbeit ein - und mehrere zehntausend aus, führte er
an. «Das ist die wirkliche Herausforderung, in den dicht besiedelten
Ballungsräumen das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen.
Stattdessen werden wertvolle Testkapazitäten verbraucht, um Urlauber
vor den Ferien freizutesten.»

Seit vergangener Woche dürfen in einigen Bundesländern Touristen aus
innerdeutschen Hotspots nur noch dann beherbergt werden, wenn sie
negativ auf das Virus getestet wurden. Länder wie Bremen, Thüringen,
Berlin und Nordrhein-Westfalen schlossen sich der Regelung nicht an.