Schlachtbetrieb in Sögel ist wieder angelaufen

Sögel (dpa/lni) - Nach der vorübergehenden Schließung des zur
Tönnies-Gruppe gehörenden Schlachthofs im emsländischen Sögel ist d
er
Betrieb am Montag wieder angelaufen. Zunächst sei mit der Schlachtung
begonnen worden, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Am Dienstag
solle dann Zerlegung, Verpackung und Versand folgen. Ein Eilantrag
gegen die Schließung, den das Unternehmen am Verwaltungsgericht
Osnabrück gestellt habe, solle einstweilen ruhen. «Wir stehen weiter
in enger Abstimmung mit den Behörden», hieß es.

Unterdessen kündigte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
(NGG) an, die Wiederaufnahme des Betriebs rechtlich zu überprüfen.
Für die Wiederinbetriebnahme gebe es seiner Ansicht nach keine
rechtlich gültige Voraussetzung, sagte der Oldenburger NGG-Chef
Matthias Brümmer. Brümmer kritisierte das gesamte Prozedere, vor
allem die so genannte Arbeitsquarantäne. «Also wir kennen keinen
einzigen Fall, wo das so läuft und sind sehr verwundert über die Art
und Weise», hatte er zuvor dem NDR gesagt.

Nach deutlich gestiegenen Infektionszahlen unter Mitarbeitern hatte
der Landkreis Emsland die Schließung des Weidemark-Schlachthofes zum
vergangenen Wochenende verfügt. Am Sonntag hatte der Landkreis dann
bekannt gegeben, dass er nach Gesprächen mit dem Unternehmen vom
Infektionsschutzkonzept überzeugt sei und den Schlachthof wieder
öffnen wolle. Zentraler Bestandteil dabei ist eine Arbeitsquarantäne,
in der sich die Mitarbeiter vorerst bis zum 31. Oktober nur zwischen
Arbeits- und Wohnort bewegen dürfen.