Kanzleramtsminister Braun verteidigt Beherbergungsverbote

Berlin (dpa) - Kanzleramtsminister Helge Braun hat das von vielen
Bundesländern beschlossene Beherbergungsverbot zur Eindämmung des
Coronavirus verteidigt. «Mecklenburg-Vorpommern hat als Ganzes eine
Inzidenz von etwas um die 5, und Berlin über 60. Wenn es zu solchen
Unterschieden im Infektionsgeschehen kommt, ist glaube ich ganz klar,
dass jeder sich schützen will, und dann ist so was am Ende
unvermeidlich», sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der
ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger
aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb
von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen
höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.
Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50
Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. An dieser
Regelung gibt es jedoch vermehrt Kritik.

Das eigentlich Wichtige sei, dass die Städte unter die 50er-Grenze
kommen, sagte Braun. «Wenn wir das schaffen, ist auch der
Reiseverkehr kein Problem.» Viele Länder hätten Sorge gehabt, dass
sie in die Urlaubsregionen mehr Infektionen eingetragen. Das
Beherbergungsverbot sei deshalb eine «echte Notfallmaßnahme».