Ministerpräsident Weil verteidigt Beherbergungsverbot

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil
hat das Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots
verteidigt. «Das Beherbergungsverbot für Niedersachsen war eine
Reaktion darauf, dass fast alle anderen Länder für sich diese
Maßnahme vorgesehen haben und wir eine besondere Anziehungskraft von
Niedersachsen auf Menschen aus besonders belasteten Gebieten
vermeiden mussten», sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Montag).

Vorausgegangen war Kritik von Wirtschafts- und Ärztevertretern. Der
Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hatte den Ländern
überzogene Maßnahmen vorgeworfen. «Diese Regelungswut ist oft eher
kontraproduktiv», sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag).
Gassen bezeichnete innerdeutsche Reisen als «Pseudo-Gefahr». «Wir
müssen aufhören, auf die Zahl der Neuinfektionen zu starren wie das
Kaninchen auf die Schlange, das führt zu falschem Alarmismus», sagte
Gassen.

Weil erklärte der Mediengruppe: «Insgesamt werden wir in
Niedersachsen auch in der Zukunft um eine Mischung von Besonnenheit
und Konsequenz bemüht sein.» Es sei keinerlei Alarmismus zu erwarten.