Sechs Gebiete in Niedersachsen überschreiten kritischen Corona-Wert

Hannover (dpa) - Die Zahl der Regionen in Niedersachsen, die den
kritischen Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen einer Woche überschreiten, ist am Sonntag auf sechs
gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums lagen rechnerisch
die Kreise Grafschaft Bentheim (70,0), Emsland (52,6), Cloppenburg
(103,7), Vechta (50,4), Wesermarsch (51,9) und die kreisfreie Stadt
Delmenhorst (90,3) darüber. Einen Tag zuvor waren es fünf Gebiete
gewesen, die die sogenannte 7-Tages-Inzidenz überschritten hatten. Am
Sonntag wurde in Vechta der Wert wieder gerissen, nachdem er einen
Tag zuvor leicht darunter gesunken war.

Steigt in einem der 37 Kreise und kreisfreien Städte inklusive der
Region Hannover der Wert über 50, müssen die Behörden vor Ort
schärfere Maßnahmen zum Infektionsschutz ergreifen. Diese sollen
individuell der Lage angepasst seien - in Delmenhorst blieben am
Freitag etwa alle Schulen geschlossen. Außerdem sind nach der
Verordnung des Landes in manchen Punkten automatisch schärfere Regeln
vorgesehen - wie etwa bei der Höchstzahl an Gästen bei privaten
Feiern. Der Wert ist auch für die Beherbergungsverbote maßgeblich.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in ganz Niedersachsen stieg im
Vergleich zum Vortag um 265 auf insgesamt 22 921 (Stand: 9.00 Uhr)
Fälle. Der 7-Tages-Inzidenzwert stieg den Angaben zufolge landesweit
von 20,4 auf 21,0 innerhalb eines Tages.

Die Stadt Bremen hatte am Samstag deutlich über dem Schwellenwert von
50 gelegen bei 78,2. Die Zahl der bestätigten Falle stieg in der
Hansestadt um 108 auf 2765. Der Senat hatte am Freitag als
Gegenmaßnahme unter anderem eine Sperrstunde und ein
Alkoholverkaufsverbot zwischen 23.00 und 6.00 Uhr angeordnet.