Linksfraktion kritisiert Beherbergungsverbot für Berliner

Potsdam (dpa/bb) - Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag hat das
von der Landesregierung erlassene Beherbergungsverbot für Berliner
als «puren Aktionismus» kritisiert. «Etwa 300 000 Brandenburger
pendeln täglich nach Berlin, rund 90 000 Berliner pendeln täglich
nach Brandenburg», sagte der tourismuspolitische Sprecher der
Fraktion, Andreas Büttner, am Sonntag. Gerade zu Beginn der
Herbstferien ein Beherbergungsverbot auszusprechen, sei politisch das
falsche Signal und werde kein Verständnis bei den Menschen wecken,
meinte er.

Zudem sei es ein «vollständig sinnloser Schlag gegen die
Tourismuslandschaft in Brandenburg», kritisierte Büttner. Wichtig sei
es, die Menschen für die Hygieneregeln zu sensibilisieren. «Es ist
nicht entscheidend, ob oder wohin man reist, sondern wie man reist»,
betonte der Linkspolitiker.

Bereits seit Freitag gilt in Brandenburg ein Beherbergungsverbot für
Touristen aus Berlin und anderen Corona-Hotspots in Deutschland, in
denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen
sieben Tagen über 50 gestiegen war. Nicht betroffen sind
Berufspendler, Tagesausflügler und Besucher. Auch wer einen negativen
ärztlich attestierten Corona-Test hat, der höchstens 48 Stunden vor
Anreise gemacht wurde, oder zwingend notwendig verreist, etwa
beruflich, darf übernachten - aber nur ohne Covid-19-Symptome.