Mediziner: Regelmäßiges Stoßlüften schützt die Gesundheit

Das Lüften von Räumen, insbesondere in Schulen und Kitas ist wichtig.
So wichtig, dass sogar die bekannte AHA-Regel (Abstand, Hygiene,
Alltagsmaske) erweitert wurde.

Rostock (dpa/mv) - Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hat
auf die Notwendigkeit des regelmäßigen Stoßlüftens für die Dauer

weniger Minuten in Schul- und Kitaräumen in der kühlen Jahreszeit
hingewiesen. «Neben Tröpfchen gelten die wesentlich kleineren
Aerosole als Hauptübertragungsweg der Coronaviren, wenn auch in
geringerem Umfang», sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur.
Während die schweren Tröpfchen schnell auf den Boden sinken, könnten

die leichteren Aerosole über eine längere Zeit in der Luft schweben
und sich so in geschlossenen Räumen verteilen. In schlecht belüfteten
Räumen steige so die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese
Schwebeteilchen anreichern und zur Übertragung führen können.

Werde richtig gelüftet, brauche sich auch niemand vor einer
wachsenden Erkältungsgefahr zu fürchten, fügte der Mediziner hinzu.
«Beim Stoßlüften von wenigen Minuten Dauer kühlt der Raum kaum aus.
»
Alle Gegenstände und auch die Wände behielten die Zimmertemperatur
bei und geben diese gespeicherte Wärme auch wieder ab.

Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hatte mehrmals darauf
aufmerksam gemacht, dass Unterricht in Räumen verboten sei, in denen
das Lüften nicht möglich sei. Eine Umfrage der Deutschen
Presse-Agentur unter den zuständigen Kreisen und Städten ergab, dass
es landesweit keine Schulen mit Räumen gibt, in denen nicht gelüftet
werden kann.

Die Landeshauptstadt Schwerin machte auf mögliche Ausnahmen
aufmerksam. «In einzelnen Räumen kann die Lüftung erschwert sein,
weil Fenster nur angekippt werden können. Hier gelten dann
entsprechend den Hygienekonzepten der Schulen längere Lüftungszeiten
oder geänderte Raumbelegungen», sagte eine Sprecherin.

«Die Gewährleistung einer natürlichen Belüftung und Belichtung in
Klassenräumen ist entsprechend baulicher Vorgaben unerlässlich»,
teilte die Hansestadt Rostock mit. Alle Klassenräume verfügten über
Fenster, die beides ermöglichen. Zusätzliche Möglichkeiten biete die

Plus-Energie-Schule, das Gymnasium Reutershagen. «Hier ist ein
Luftaustausch über die Fenster möglich. Gleichzeitig verfügt das
Gebäude über ein Lüftungssystem, das einen vollständigen
Luftaustausch ermöglicht.»