Iran führt Bußgelder bei Verstößen gegen Corona-Regeln ein

Teheran (dpa) - Der Iran hat nach langem Hin und Her nun doch
Bußgelder bei Verstößen gegen die Corona-Regeln eingeführt. Die
Geldstrafen gelten vorerst nur für die Hauptstadt Teheran, könnten
aber auch auf das ganze Land ausgeweitet werden, sagte Präsident
Hassan Ruhani am Samstag. Außerdem dürfen die Iraner außerhalb ihrer

Wohnungen die Schutzmasken nicht mehr abnehmen. Ab Samstag ist auch
die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Taxis ohne Maske
strikt verboten.

Bei Nichteinhaltung von Maskenpflicht und Mindestabstand müssen die
Bewohner der Hauptstadt jedes Mal zwischen 500 000 und 2 Millionen
Rial zahlen, Geschäfte sogar zwischen 3 und 10 Millionen Rial, sagte
der Präsident im Staatsfernsehen. Umgerechnet wären das zwar nur
zwischen 1,70 und 6 beziehungsweise 9 und 30 Euro, aber für iranische
Verhältnisse sind die Beträge in der derzeit akuten Wirtschaftskrise
relativ hoch.

Die Einführung der Bußgelder erfolgte nach dem erneuten sprunghaften
Anstieg der Corona-Fallzahlen im Iran. Alle 20 bis 25 Sekunden wird
eine Neuinfektion registriert, alle fünf bis sieben Minuten ein
Todesfall. Die führte auch zu Engpässen bei der medizinischen
Versorgung der Patienten, besonders in der Hauptstadt Teheran mit
ihren 13 Millionen Einwohnern. Seit dem Ausbruch der Pandemie Ende
Februar liegt die Zahl der Infizierten bei fast einer halben Million,
die der Corona-Toten bei mehr als 28 000, so das
Gesundheitsministerium.