10,8 Millionen Euro für mehr Busse und mehr Maskenkontrollen

Wiesbaden (dpa/lhe) - Um den öffentlichen Nahverkehr in der
Corona-Pandemie gerade zu den Stoßzeiten mit vielen Schülern zu
entlasten, stellt das hessische Verkehrsministerium zusätzliches Geld
bereit. «Zum einen können damit zusätzliche Busse im Linienverkehr
eingesetzt werden», sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek
Al-Wazir (Grüne) in Wiesbaden. «Zum anderen ist das Geld für weiteres

Personal zur Kontrolle der Maskenpflicht vorgesehen.» Die Summe
belaufe sich insgesamt auf 10,8 Millionen Euro.

Das Land ermögliche mit den zusätzlichen Finanzmitteln, dass regional
und lokal auf die zum Teil beengte Situation im öffentlichen
Nahverkehr reagiert werden kann. Werden zusätzliche Busse eingesetzt,
verstärken diese nach Angaben des Ministers den öffentlichen
Personennahverkehr und können demnach nicht nur von Schülern, sondern
von allen Bürgern vor Ort genutzt werden.

«Mehr Busse auf einer Strecke heißt auch, dass es nicht mehr so eng
ist für die Fahrgäste, die auf dieser Strecke unterwegs sind.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Schulträger die Möglichkeit
nutzen, Schulanfangszeiten zu entzerren», betonte Al-Wazir. «Wenn nah
beieinanderliegende Schulen die Zeiten ihres Schulanfangs so
organisieren, dass sie mit einem Abstand von nur 15 oder 30 Minuten
beginnen, ist in manchen Städten eine deutliche Entlastung bestimmter
Bus- oder Bahnlinien möglich.»

Das zusätzliche Geld steht nach Angaben des Grünen-Politikers mit dem
Ende der Herbstferien zur Verfügung und kann von den
Verkehrsverbünden sowie den lokalen Nahverkehrsorganisationen bis zu
den Osterferien im nächsten Jahr eingesetzt werden. Die meiste
finanzielle Unterstützung mit mehr als 8,3 Millionen Euro erhalte der
Rhein-Main-Verkehrsverbund als größter Verkehrsverbund im Land.
Weitere rund zwei Millionen Euro bekomme der Nordhessische
Verkehrsverbund und etwa 350 000 Euro seien für den Verkehrsverbund
Rhein-Neckar vorgesehen.

Die Verkehrsverbünde geben nach den Plänen des Verkehrsministers die
Mittel dann an die regionalen und lokalen Verkehrsorganisationen
weiter. Die Verteilung der Mittel orientiere sich an bestehenden
Verteilungsschlüsseln. «Unser Ziel ist, die Schülerinnen und Schüle
r,
die den öffentlichen Nahverkehr für den Weg in die Schule nutzen, vor
Ansteckung zu schützen», erklärte Al-Wazir das Ziel der Maßnahme.
Nicht nur mehr Busse, auch eine stärkere Kontrolle der Maskenpflicht
könne helfen, möglicherweise verloren gegangenes Vertrauen in den
öffentlichen Nahverkehr wiederherzustellen.