Corona-Fallzahlen in Berlin steigen um 443

Berlin (dpa/bb) - Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in
Berlin ist erneut kräftig gestiegen. Innerhalb eines Tages wurden 443
neue Fälle erfasst, wie aus dem Lagebericht der Gesundheitsverwaltung
vom Freitag hervorgeht. Am Donnerstag hatte es mit 498 Neuinfektionen
den stärksten Zuwachs binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie
gegeben. Da inzwischen deutlich mehr Tests gemacht werden, sind die
Zahlen vom Frühjahr aber nur bedingt mit den aktuellen vergleichbar.

Der etwa für Reisen in andere Bundesländer wichtige Wert der
Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl bleibt in der
Hauptstadt über der kritischen Schwelle von 50: 56,4 Fälle pro
100 000 Einwohner wurden in den vergangenen sieben Tagen registriert.
Das ist noch einmal ein Anstieg im Vergleich zum Donnerstag (52,8).

Unter den Bezirken sticht insbesondere Neukölln mit 472 gemeldeten
Corona-Fällen in der vergangenen Woche heraus; die sogenannte
Sieben-Tages-Inzidenz liegt damit bei 143,1. Mit einigem Abstand
folgen Mitte (85,8 Fälle pro 100 000/7 Tage) und Tempelhof-Schöneberg
(72,9). Seit Beginn der Pandemie sind in Berlin 234 Menschen im
Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gestorben, mehr als 14 000
gelten als genesen. Die Gesamt-Fallzahl liegt jetzt bei 17 555.

Bisher sind drei Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten
belegt. Allerdings steigt laut Robert Koch-Institut (RKI) seit Anfang
September bundesweit der Anteil älterer Altersgruppen unter den
Infizierten. Bei ihnen ist das Risiko für schwere Krankheitsverläufe
höher als bei jungen Menschen. Ins Krankenhaus müssen Infizierte oft
erst rund eine Woche nach der Diagnose. Die Charité versucht nach
Angaben vom Freitag, Intensivbetten wegen Covid-19 freizubekommen.

Seit vergangenem Samstag gelten in Berlin zwar bereits neue
Regelungen zur Eindämmung des Virus, wie eine Maskenpflicht in Büros.
Von diesem Samstag an kommt unter anderem eine Sperrstunde hinzu. Bis
sich aber neue Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten,
dauert es etwas. Neu gemeldete Infektionen sind wegen der
Verzögerungen bis zur Diagnose ein Hinweis darauf, wie stark das
Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war.