Deutschland soll Hilfe für Anti-Corona-Kampf aus Brüssel bekommen

Brüssel (dpa) - Deutschland und andere Staaten sollen zur Bewältigung
der Corona-Krise Millionenhilfen aus dem EU-Solidaritätsfonds
bekommen. Insgesamt sollen 132,7 Millionen Euro für Deutschland,
Irland, Griechenland, Spanien, Kroatien, Ungarn und Portugal
freigegeben werden, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel
mitteilte. Es handele sich um Vorauszahlungen an Länder, die die
Hilfe beantragt hatten. Das Europäische Parlament und der Rat müssen
dem Vorschlag der Kommission noch zustimmen.

Insgesamt plant die EU-Kommission ein Hilfspaket in Höhe von rund 823
Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds. Neben den Corona-Hilfen
soll Geld in den Wiederaufbau nach dem Erdbeben in Kroatien im März
(683,7 Millionen Euro) und nach den Überschwemmungen im
Karpatenvorland in Polen im Juni (7 Millionen Euro) fließen.

Mit dem EU-Solidaritätsfonds leisten sich die EU-Staaten im
Katastrophenfall untereinander Hilfe. Er wurde 2002 nach
Überschwemmungen in Mitteleuropa eingerichtet. Seitdem wurden rund
5,5 Milliarden Euro in mehr als 90 Katastrophenfällen wie
Überschwemmungen, Waldbränden, Stürmen oder Erdbeben in Anspruch
genommen. Seit einer Änderung im April kann auch bei schweren
Gesundheitsnotständen Geld fließen.