OB Kuhn hält wenig von Warnstreiks in Corona-Zeiten

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn
(Grüne) hat an die Gewerkschaft Verdi appelliert, sich Warnstreiks in
der Corona-Zeit gut zu überlegen. Er habe zwar hohes Verständnis und
Respekt für die Logik von Tarifauseinandersetzungen, sagte Kuhn am
Freitag in Stuttgart. Aber: «Alle Beteiligten müssen sich auch
fragen, ob ihre Maßnahmen in Bezug auf Corona adäquat sind.» Die
Gewerkschaft Verdi hatte in den vergangenen Tagen mehrfach zu
Warnstreiks im öffentlichen Dienst und im öffentlichen Nahverkehr
aufgerufen.

Auch in Stuttgart steigen die Infektionszahlen rasant. Sobald die
Stadt die kritische Marke von 50 Infektionen pro 100 000 Einwohner
binnen sieben Tagen erreicht, will sie mit weiteren Regeln gegen den
Anstieg vorgehen. Darunter fallen eine Maskenpflicht auf öffentlichen
Plätzen in der Innenstadt und niedrigere Teilnehmerzahlen bei
privaten und öffentlichen Veranstaltungen. Die Landeshauptstadt
bewegt sich mit einem Wert von 43,7 (Donnerstag) weiter auf die
kritische Marke für schärfere Maßnahmen zu.