Sterbefallzahlen im August erhöht - Zusammenhang mit Hitzewelle

Wiesbaden (dpa) - Im August sind laut Statistischem Bundesamt in
Deutschland vergleichsweise viele Menschen gestorben - Grund war
demnach aber nicht das Coronavirus, sondern das Wetter. In dem Monat
starben vorläufigen Zahlen zufolge bundesweit mindestens 77 886
Menschen, sechs Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis
2019, wie das Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahlen
stünden im Zusammenhang mit der Hitzewelle im August.

Die Zahl der Gestorbenen lag den Angaben zufolge insbesondere in der
Woche vom 10. bis 16. August mit 19 499 Fällen deutlich über dem
Durchschnitt der vier Vorjahre. Das Plus betrug ein Fünftel. Auch
2018 und 2019 habe es deutliche Auswirkungen von Hitzewellen gegeben,
allerdings früher im Jahr. 2016 und 2017 ergab sich kein so deutlich
ausgeprägter Höchstwert in den Sommermonaten wie in den folgenden
Jahren, wie das Bundesamt erklärte.

Die Daten zu bestätigten Corona-Todesfällen des Robert Koch-Instituts
(RKI) könnten die überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen nicht
erklären. Im August starben demnach 135 Personen, die zuvor
nachweislich an Covid-19 erkrankt waren. Im April gab es dagegen 6034
Covid-19-Todesfälle, so dass ein Zusammenhang naheliegend gewesen
sei, erklärte das Bundesamt. Die Sterbefallzahlen hatten in dem Monat
zehn Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Von Mai bis
Juli bewegten sie sich im Bereich dieses Durchschnitts.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte den August in seiner
Monatsbilanz als extrem warm bezeichnet. Seit Beginn der
Aufzeichnungen im Jahr 1881 sei nur der August 2003 wärmer gewesen.