Berlin kritisiert innerdeutsche Corona-Reisebeschränkungen

Berlin (dpa) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat
die von vielen Bundesländern beschlossenen Corona-Beschränkungen für

Urlaubsreisen in Deutschland kritisiert. «Diese Reisebeschränkungen
helfen aus meiner Sicht nicht», sagte der SPD-Politiker am Freitag in
Berlin. Wenn es dazu eine mehrheitliche Verständigung gebe, müsse man
dies akzeptieren. Das nicht abgestimmte Verfahren sei aber ungut.
Zudem würden «wahnsinnig viele personelle Kräfte und Testkapazitäte

gebunden - mit Ergebnissen, «die man so zumindest auch nicht braucht
jetzt zur Pandemiebekämpfung».

Er hoffe sehr, dass es wieder zu einem einheitlichen Verfahren komme.
Darüber sollte auch gesprochen werden, wenn in allernächster Zeit die
Ministerpräsidenten wieder zu Beratungen zusammenkommen, was sich
wohl schon für die nächste Woche abzeichne. Müller ist derzeit
Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz. Er betonte generell
mit Blick auf die Ferienzeit: «Jeder sollte sich gut überlegen, ob er
in dieser Situation einer weltweiten Krise jetzt wirklich zwingend
einen Urlaub antreten muss.»

Die Länder hatten mehrheitlich beschlossen, dass Reisende aus
Gebieten mit sehr hohen Infektionszahlen nur dann beherbergt werden
dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen
Corona-Test haben. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit
mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen.
Einige Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab.