CSU wehrt sich gegen «Mini-Trump»-Vorwurf und attackiert SPD-General

Ein Jahr vor der Bundestagswahl wird der Ton in der großen Koalition
rauer. SPD-Generalsekretär Klingbeil attackiert auf Twitter Markus
Söder - woraufhin CSU-Generalsekretär Blume kräftig zurückkeilt.

München/Berlin (dpa) - CSU-Generalsekretär Markus Blume hat seinem
SPD-Kollegen Lars Klingbeil vorgeworfen, mit anhaltenden Attacken auf
den Koalitionspartner das Klima in der großen Koalition zu vergiften.
«Der SPD-Generalsekretär kündigt einseitig das gute Miteinander in
der Groko auf», sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur. «Dem Land
wäre sehr geholfen, wenn Klingbeil seine Energie in eine kluge
Corona-Politik investieren würde statt in persönliche Angriffe auf
den Koalitionspartner. Das ist Gift für die politische Kultur.»

Blume reagierte damit insbesondere auf eine Attacke Klingbeils auf
den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder
auf Twitter. Der SPD-Generalsekretär hatte am Donnerstag in einem
Tweet Söders Kritik an den hohen Berliner Corona-Zahlen mit den
Worten zurückgewiesen: «Was Söder motiviert, den Mini-Trump zu machen

und das Land zu spalten, ist mir unbegreiflich.» Das sei «einfach
unanständig». Zudem warf Klingbeil Bundesinnenminister Horst Seehofer
(CSU) in einem n-tv-Interview Arbeitsverweigerung, Trotz und
Bockigkeit vor, weil dieser eine wissenschaftliche Studie zu
Rechtsextremismus und Rassismus in der Polizei bislang ablehnt.

Blume wies derlei Angriffe scharf zurück. «Mit den ständigen
persönlichen Attacken schadet Lars Klingbeil vor allem sich selbst
und der SPD», sagte der CSU-Generalsekretär und fügte hinzu: «Wir
werden diesen Stil jedenfalls nicht pflegen, sondern weiterhin alles
für den Erfolg der Regierung in diesen herausfordernden Zeiten tun.»

Blume griff seinen SPD-Kollegen gleichzeitig aber ebenfalls frontal
an. Zu dessen Attacken sagte er: «Es ist der untaugliche Versuch
davon abzulenken, dass er einer der erfolglosesten Generalsekretäre
der SPD-Geschichte ist. Lars Klingbeil steht für historisch schlechte
Wahlergebnisse und eine SPD, die im Umfrageloch verharrt.»