Tschentscher: Wirkung von Beherbergungsverbot begrenzt

Hamburg (dpa) - Laut dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher
(SPD) ist die Wirkung des Beherbergungsverbotes im Kampf gegen das
Coronavirus begrenzt: «Wir machen das mit, aber damit versetzen wir
der Pandemie keinen entscheidenden Schlag», sagte er in einem
Interview mit dem «Spiegel».

Er verwies auf Ostern, als Schleswig-Holstein ein Einreiseverbot für
Touristen, Tagesausflügler und Zweitwohnungsbesitzer verhängte: «Da
kurvten die Pinneberger, Neumünsteraner und Ostholsteiner trotzdem
fröhlich um die Alster. Wie soll man das verhindern? Wohl kaum mit
einem Beherbergungsverbot, da bräuchten Sie schon Grenzkontrollen.»
Ein Aussperren von Pendlern in Hamburg käme einem Lockdown gleich,
«den wir gerade verhindern wollen».

Weiter verteidigte er die Stadt Berlin vor Kritik: «Wer einen
Vorschlag hat, wie man es besser macht als Berlin, soll ihn nennen.»
Das Bashing einzelner Städte oder Länder helfe nicht weiter. «Es gab

Zeiten, da hatte München die höchsten Infektionsraten. Und da hat
auch niemand gesagt, dass das an der Natur der Münchner liegt.»