Nach Corona-Ausbruch im Weißen Haus: Behörden rufen zu Tests auf

Washington (dpa) - Die Gesundheitsbehörden in der US-Hauptstadt
Washington und Umgebung haben nach dem Corona-Ausbruch im Weißen Haus
mögliche Betroffene angehalten, sich testen zu lassen. In einem am
Donnerstag veröffentlichten Schreiben hieß es, dass die Zahl der
Corona-Fälle unter Personen, die in den vergangenen zwei Wochen im
Weißen Haus oder im Umfeld der Regierungszentrale arbeiteten oder am
26. September an einer Veranstaltung dort teilnahmen, gestiegen sei.
Nach Einschätzung der Behörden seien bisher nur in begrenztem Umfang
Kontakte von Infizierten rückverfolgt worden. Es bestehe daher die
Gefahr, dass sich auch weitere Mitarbeiter und Anwohner angesteckt
haben könnten.

Der TV-Sender ABC News hatte am Mittwoch unter Berufung auf ein
internes Dokument der Katastrophenschutzbehörde (Fema) berichtet,
dass sich in den vergangenen Tagen 34 Mitarbeiter des Weißen Hauses
und andere Kontakte mit dem Virus infiziert haben. Nach Bekanntwerden
der Infektion von US-Präsident Donald Trump am Freitag war die Liste
mit Infizierten in seinem Umfeld immer länger geworden. Neben der
Sprecherin des Weißen Hauses sind auch enge Berater Trumps, Hope
Hicks und Stephen Miller, positiv getestet worden. Das Weiße Haus
hält sich unter Verweis auf Persönlichkeitsrechte äußerst bedeckt b
ei
Angaben zum Umfang des Ausbruchs.

Am 26. September hatte Trump im Rosengarten des Weißen Hauses seine
Kandidatin für einen freien Richterposten am Supreme Court
vorgestellt. Mehr als 100 geladene Gäste kamen an diesem Tag
zusammen, wenige trugen Masken, zwischen den Stühlen war kaum
Abstand. Mehrere Teilnehmer wurden anschließend positiv auf Corona
getestet.