Steigende Corona-Zahlen - Frankfurt überschreitet Warnstufe

In Frankfurt ist die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt deutlich
angestiegen. Nun ist ein wichtiger Warnwert überschritten. Die Stadt
hat bereits zuvor reagiert.

Frankfurt/Main (dpa) - In Frankfurt ist die für den Verlauf der
Corona-Pandemie wichtige Kennziffer von 50 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten worden. Das
teilte Hessens größte Stadt am Donnerstag mit. Die aktuelle Inzidenz
liege bei 59,1, heißt es in einer Allgemeinverfügung, die die Stadt
erließ. Damit sei die Eskalationsstufe rot des Landes Hessen
eingetreten. Deshalb sei eine Verringerung der Kontaktdichte
erforderlich.

In Frankfurt ist von Freitag an eine Sperrstunde zwischen 23.00 und
6.00 Uhr geplant - ursprünglich sollte sie von 22.00 Uhr an gelten.
Das hat der Corona-Verwaltungsstab der Stadt am Donnerstag
beschlossen, wie eine Sprecherin des Gesundheitsdezernats mitteilte.
Damit reagiere Frankfurt auf entsprechende Beschlüsse der Städte
Offenbach und Berlin.

Frankfurt hatte in den vergangenen Tagen hohe Infektionszahlen
verzeichnet. «Einheitliche Regeln schaffen Akzeptanz und Vertrauen»,
sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) nach der
Sitzung des Krisenstabs. Es werde zu Recht erwartet, «dass es keinen
regionalen Flickenteppich aus Corona-Regeln gibt».

Am Donnerstagvormittag hatte die Zahl der Erkrankten pro 100 000
Einwohner an sieben aufeinanderfolgenden Tagen für Frankfurt noch 47
betragen.

«Mich besorgt sehr, dass wir nach längerer Zeit wieder ein
Infektionsgeschehen in einem Alten-und Pflegeheim mit acht
infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern haben», sagte
Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne). Zusätzlich
besorgniserregend sei der steigende Anteil an positiven
Testergebnissen.

Auf der Sitzung des Verwaltungsstabs ging es am Donnerstag auch um
die Plätze, Straßen und Anlagen, auf denen von Freitag an bis
mindestens Ende kommender Woche ein Alkoholverbot gilt. Auch die
Einkaufsstraßen, in denen von Freitag an das Tragen einer
Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben ist, wurden benannt.

Das Konzept der hessischen Landesregierung für steigende
Neuinfektionen sieht mehrere Warnstufen vor. So gilt etwa ab einer
sogenannten Inzidenz von 20 eine erhöhte Aufmerksamkeit oder ein
erweitertes Meldewesen. Wird die Zahl 35 überschritten, sind
«erweiterte Maßnahmen» nötig und eine Einbindung des Planungsstabs
im
Ministeriums. Bei einem Wert ab 50 sollen konsequente Beschränkungen
folgen.