Wissenschaftler: Kürzerer Aufenthalt in Raum vermindert Corona-Risiko

Berlin (dpa) - Die Menschen können das in Räumen besonders hohe
Corona-Risiko nach Expertenangaben durch Lüften und einen kürzeren
Aufenthalt im Raum deutlich verringern. «Wir können das Risiko
halbieren, wenn wir doppelt so viel Luft hereinbringen», sagte Martin
Kriegel, Experte für die Verbreitung von Aerosolen, am Donnerstag in
Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Auch eine
geringere Aufenthaltsdauer vermindere das Infektionsrisiko. «Wenn wir
die halbieren, halbieren wir das Risiko auch.»

Komplette Entwarnung gebe es dadurch aber nicht. Die Anzahl
möglicherweise virenbeladener Teilchen sinke durch das Lüften. «Je
mehr saubere Luft wir hinzufügen, desto geringer wird diese Anzahl.»
Aber es gelte auch: «Diese Anzahl wird nie null.» Einen Luftwechsel,
nach dem ein Raum sicher sei, gebe es nicht. Spahn teilte mit, dass
ein vom Bundeskabinett beschlossenes 500-Millionen-Euro-Programm zur
Förderung von Um- und Einbauten von Raumluftanlagen und -filtern
derzeit in der Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums
vorangetrieben werde.

Kriegel ist Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts an der Technischen
Universität Berlin. Es handelt sich um das weltweit älteste
universitäre Institut im Bereich Heizung, Ventilation und Belüftung.