Rentschler Biopharma SE reinigt Corona-Impfstoffkandidaten

Laupheim (dpa/lsw) - An der Produktion des Impfstoffkandidaten von
Biontech (Mainz) und Pfizer ist künftig auch ein Unternehmen aus
Baden-Württemberg beteiligt. Die Rentschler Biopharma SE ist künftig
verantwortlich für das Reinigen und Filtrieren des Botenmoleküls
mRNA, das die Grundlage des Kandidaten ist. Wie das Laupheimer
Unternehmen am Donnerstag bekanntgab, ist es die Aufgabe von
Rentschler Biopharma, den mRNA-Wirkstoff BNT162b2 so rein wie möglich
zu halten. «Dies ist ein wichtiger Schritt, der die Sicherheit und
Verträglichkeit des Impfstoffs für die Verwendung beim Menschen
gewährleistet», erklärte Frank Mathias, CEO von Rentschler Biopharma.

Rentschler Biopharma wird den hochreinen Wirkstoff am Hauptsitz in
Laupheim (Kreis Biberach) herstellen.

Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört ebenso wie jener von
Curevac (Tübingen) in die Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Diese
enthalten genetische Informationen des Erregers. Im Körper werden
daraus Proteine hergestellt, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe
bildet.

Neben der Aufreinigung des Covid-19-Impfstoffs im großen Maßstab
sieht die Vereinbarung auch die Herstellung von kleinen
Wirkstoffmengen für klinische Studien vor, mit denen Biontech die
Entwicklung anderer RNA-Projekte vorantreibt. Am Werk in Laupheim
wird eine eigene mRNA-Produktionsabteilung eingerichtet.

Mit Biontech hat das zweite Unternehmen in Europa den
Zulassungsprozess für einen Impfstoff begonnen. Die europäische
Arzneimittelbehörde EMA bestätigte am Dienstag in Amsterdam, dass der
Wirkstoff in dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft werde.