Landesweite Masken-Kontrolle bei steigenden Corona-Zahlen

Kein Mund-Nasenschutz trotz Maskenpflicht? Wer beim ersten
landesweiten Kontrolltag erwischt wird, muss zahlen. Mit der Aktion
soll vor allem erinnert werden, wie wichtig das Tragen einer Maske
ist - angesichts steigender Infektionszahlen.

Mainz (dpa/lrs) - Ordnungsämter und Polizei haben am Mittwoch bei
steigenden Corona-Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz die Einhaltung
der Maskenpflicht in Geschäften, Bussen und Bahnen kontrolliert. Rund
240 Polizisten unterstützten beim landesweiten Maskenkontrolltag die
Mitarbeiter der zuständigen Kreis- und Stadtverwaltungen, wie
Innenminister Roger Lewentz (SPD) in Mainz sagte. Rund 800 Menschen
seien allein bis 14 Uhr kontrolliert worden.

Die meisten Menschen seien zunächst einmal nur angesprochen worden,
sagte Lewentz. Wie viele Bußgelder bezahlen mussten, war zunächst
noch unklar. Manche Bürger seien das Maskentragen inzwischen müde
geworden. Disziplin und Konzentration seien aber wichtig, betonte
Lewentz. «Wir haben noch eine lange Wegstrecke vor uns», sagte der
Minister mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und den
Herbst. Daher werde es voraussichtlich immer wieder solche
Kontrolltage geben. «Wir müssen uns gegenseitig schützen. Wir wollen

alle gesund durch diese Zeit kommen.»

Wer sich in Rheinland-Pfalz nicht an die Maskenpflicht hält, muss 50
Euro bezahlen. Eine so genannte Alltagsmaske muss in Geschäften und
im öffentlichen Nahverkehr ab einem Alter von sechs Jahren getragen
werden. Ausnahmen gelten aus medizinischen Gründen oder auch für
Mitarbeiter von Läden, wenn dort beispielsweise Trennwände aus
Plexiglas aufgebaut sind.

Laut Innenministerium hat die Polizei seit Beginn der Corona-Pandemie
bis Ende September rund 600 entsprechende Verstöße gegen die
Maskenpflicht registriert. Hinzu kämen weitere, von den Kommunen ohne
polizeiliche Unterstützung erfasste Verstöße.

Wer sich in Rheinland-Pfalz zudem mit falschen Kontaktdaten in eine
Corona-Gästeliste einträgt, muss ab diesem Samstag (10. Oktober) mit
150 Euro Bußgeld rechnen. Das hatte der Ministerrat am Dienstag in
Mainz beschlossen.

Unterdessen hat das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium einen
weiteren Anstieg der Zahlen gemeldet. Von Dienstag auf Mittwoch
(Stand 10 Uhr) kamen 104 neue Infektionen mit dem Coronavirus hinzu.
Und: Der deutliche Anstieg im Kreis Neuwied geht weiter. Landesweit
haben sich seit Beginn der Pandemie 11 377 Menschen angesteckt.

Aktuell sind nach Angaben des Ministeriums 1279 Menschen infiziert,
80 mehr als am Dienstag (Stand 10.40 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Virus blieb bei 256. Überstanden haben die
Erkrankung 9842 Menschen.

Die meisten Neuinfektionen gab es demnach weiter im Kreis Neuwied.
Dort seien binnen sieben Tagen 44 Fälle pro 100 000 Einwohner
registriert worden. Am Dienstag war dieser Wert noch mit 36 angegeben
worden. Nach Mitteilung vom Mittwoch waren es zudem in der
Landeshauptstadt Mainz 33 Fälle und 27 im Kreis Alzey-Worms. Keine
neuen Infektionen gab es nur noch im Kreis Birkenfeld und in der
Stadt Pirmasens.

Die Warnstufen nach dem neuen Warn- und Aktionsplan der
Landesregierung liegen bei 20, 35 und 50, werden aber erst dann
überschritten, wenn der Inzidenzwert fünf Tage lang den jeweiligen
Wert erreicht. Er ist nur eine Handlungsempfehlung, die Kommunen
können auch früher reagieren. Bei der mittleren Warnstufe soll am
ersten Tag regional eine Corona-Task-Force zusammentreten.