Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gegen Corona-Hilfe der Bundeswehr

Berlin (dpa/bb) - Nach dem kommunalen Parlament hat nun auch das
Bezirksamt deutlich gemacht, dass bei der Bekämpfung der Corona-
Pandemie im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg keine
Bundeswehr- Soldaten helfen sollen. «Das Bezirksamt setzt in der
Kontaktnachverfolgung auf mittelfristigen Personalaufwuchs statt auf
kurzfristige externe Unterstützung», teilte Bezirksbürgermeisterin
Monika Herrmann (Grüne) am Mittwoch mit.

Das Gesundheitsamt habe in den vergangenen Monaten bereits 17
Personen für ein Jahr befristet eingestellt, weitere 4 folgten in den
nächsten Wochen. Hinzu kämen 25 Honorarkräfte und 2 Mitarbeiter des
Robert Koch Instituts. «Damit kann das Gesundheitsamt bei den aktuell
vorliegenden Infektionszahlen tagesaktuell reagieren und umgehend
Kontakt zu den positiv Getesteten aufnehmen und deren Kontakte
nachverfolgen», sagte Herrmann.

Mehr Personal wünscht sich die Bürgermeisterin indes für das
Ordnungsamt: «Für eine effektivere Umsetzung der
Eindämmungsverordnung brauchen wir deutlich mehr Kontrollen und mehr
Personal», erklärte sie. «Aufgrund der tariflichen Eingruppierung ist

es nicht möglich, hierfür die Mitarbeiter*innen der
Parkraumüberwachung einzusetzen.» Auch der Innendienst müsse
verstärkt werden, um die eröffneten Ordnungswidrigkeiten-Verfahren zu
bearbeiten.

Das grün-linksalternativ geprägte Friedrichshain-Kreuzberg lässt als

einziger von zwölf Berliner Bezirken keine Corona-Hilfe der
Bundeswehr zu - obwohl es zu den Bezirken mit den meisten Infektionen
gehört. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und
Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) hatten dies kritisiert.