) Landkreis Emsland legt bei Infektionszahlen weiter zu

Nach wie vor bestimmen hohe Infektionszahlen das Leben in drei
Landkreisen in Westniedersachsen. In Sögel müssen die Menschen unter
anderem wieder stärkere Einschränkungen bei Treffen hinnehmen.

Hannover (dpa/lni) - Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof
in Sögel ist der Landkreis Emsland deutlich näher an den kritischen
Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner bezogen auf
sieben Tage herangerückt. Wie das niedersächsische Sozialministerium
mitteilte, lag der Kreis am Dienstag (Stand: 9.00 Uhr) bei 46,8
Fällen. Weiter steigende Fallzahlen kommen auch aus dem Kreis Vechta:
Dort wurden am Dienstag 55,3 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in
den vergangenen sieben Tagen gemeldet. Hierfür sind Infektionen in
einem Pflegeheim in der Stadt Vechta verantwortlich.

Sinkende Zahlen werden unterdessen im Nachbarkreis Cloppenburg
registriert, wo der Inzidenzwert inzwischen bei 39,3 Fällen auf
100 000 Einwohner liegt. Von Donnerstag an sollen in dem Landkreis
Kontaktsportarten unter Auflagen wieder erlaubt sein, ebenso der
Schulsport. Die Teilnahme am Punkt-, Liga- oder Pokalspielbetrieb
sowie Testspiele blieben aber vorerst untersagt, teilte der Kreis
mit.

Auch im Landkreis Wesermarsch sanken die Infektionszahlen auf 33,9
Fälle. Landesweit wurden im Vergleich zum Vortag am Dienstag 114 neue
Ansteckungen mit Covid-19 gemeldet. Insgesamt stieg die Zahl der
laborbestätigten Fälle damit auf 21 348.

Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises Emsland sind in dem
Sögeler Schlachthof aktuell 90 Mitarbeiter infiziert, von denen 87
auch im Landkreis wohnen. Als Reaktion hatte der Kreis für die
Samtgemeinde Sögel deutliche Einschränkungen verfügt. So sind Treffen

im öffentlichen und im privaten Raum auf höchstens sechs Personen
beschränkt. Ausnahmen gibt es beim Treffen von Familienangehörigen
und von zwei Haushalten. Auch der Sportbetrieb wurde in der Kommune
zunächst bis zum 19. Oktober untersagt.

Um die Ausbreitung von Covid-19 in der Fleischbranche besser zu
kontrollieren, gibt es seit dem Sommer regelmäßige Tests der
Mitarbeiter. Diese Tests funktionierten in der Branche gut, sagte ein
Sprecher des Landkreises Cloppenburg. «In der Fleischbranche geht das
Alarmsignal viel schneller an, weil regelmäßig die gesamte
Mitarbeiterschaft getestet wird.» In anderen Bereichen sei die
Dunkelziffer nach wie vor hoch. «Es gibt bestimmt mehr Betriebe in
Cloppenburg, die Fälle haben, die aber nicht bekannt werden, weil
dort nicht regelmäßig getestet wird.»