Landtag will Regelstudienzeit in Corona-Pandemie verlängern

Hannover (dpa/lni) - Der niedersächsische Landtag will erreichen,
dass wegen des «Corona-Sommersemesters» an den Universitäten die
Regelstudienzeit verlängert wird. Dabei geht es bis zu einer Rückkehr
in den Regelbetrieb um eine einmalige Verlängerung der individuellen
Regelstudienzeit um ein Semester, wie aus dem Änderungsvorschlag der
großen Koalition zu einem im April vorgelegten Antrag der
Grünen-Fraktion hervorgeht. «Das hat ganz schön lange gedauert»,
sagte Eva Viehoff, die kulturpolitische Sprecherin der
Grünen-Fraktion, am Dienstag im Landtag. Auch seien andere
Bundesländer «viel früher dran» gewesen.

Viehoff kritisierte: «Anstatt die Regelstudienzeit unbürokratisch um
ein Semester zu verlängern, haben CDU und SPD beschlossen, dass
Studierende erst nach Ende der Pandemie auf Antrag ein beliebiges
Semester gutgeschrieben bekommen können.» Sie mahnte, die
Nebenverdienstmöglichkeiten der Studenten seien in der Corona-Krise
weggefallen.

Laut Landtags-Entschließung soll gemeinsam mit dem Bund geprüft
werden, welche zusätzlichen befristeten Erleichterungen im Sinne der
Studenten sinnvoll seien, etwa beim Bafög. Zudem sollten die
Hochschulen stärker dabei unterstützt werden, eine leistungsstarke
digitale Infrastruktur aufzubauen. Im Wintersemester 2020/2021
sollten je nach Infektionsgeschehen Präsenzveranstaltungen in
gewissem Umfang wieder möglich sein.

Studentinnen und Studenten hatten zuvor dafür demonstriert, dass das
diesjährige Sommersemester nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet
wird und es mehr finanzielle Unterstützung gibt.