Corona-Infektionen in Kliniken - auch Bergmann-Klinikum betroffen

In Brandenburg steigen die Corona-Infektionen wieder. Betroffen sind
auch einige Kliniken. Die Einrichtungen ergreifen Maßnahmen, um
weitere Ansteckungen zu verhindern.

Potsdam/Cottbus (dpa/bb) - In einigen Kliniken in Brandenburg haben
sich Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert - auch das schon
einmal betroffene Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann gehört dazu.
Vier Mitarbeiter, die im klinischen Bereich tätig sind, wurden
positiv auf das Virus getestet, wie die Klinik am Dienstag mitteilte.
Ob es sich um Ärzte oder Pflegepersonal handelt, wollte die Klinik
aus Datenschutz-Gründen nicht bekanntgeben. Hinzu kommen den Angaben
nach fünf weitere Mitarbeiter aus der Servicegesellschaft, die nicht
in der Pflege arbeiten.

Sämtliche Mitarbeiter mit positivem Testergebnis seien umgehend in
häusliche Quarantäne geschickt worden. Während ihrer Arbeit haben die

Mitarbeiter die notwendige Schutzausrüstung getragen, hieß es. Da
sämtliche Tests der betroffenen Mitarbeiter zuvor negativ gewesen und
die Infektionen früh entdeckt worden seien, habe man eine mögliche
Infektionskette durch regelmäßige Abstriche frühzeitig unterbrechen
können.

Da drei der vier Mitarbeiter aus der Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie kommen, hat die Klinik vorerst bis zum
kommenden Montag mit Ausnahme von Notfällen einen Aufnahmestopp für
die Abteilung verhängt. Besuche seien ab sofort bis auf Weiteres
nicht gestattet. Nachdem am Montag bereits sämtliche Mitarbeiter und
Patienten auf das Coronavirus getestet worden sind, soll es einen
weiteren Test am Donnerstag geben. Nach eigenen Angaben befindet sich
derzeit ein Corona-Patient in der Klinik.

Im März hatte ein Ausbruch des Coronavirus am größten Potsdamer
Krankenhaus für Aufsehen gesorgt und personelle Konsequenzen nach
sich gezogen. Infektionen häuften sich. Die Staatsanwaltschaft
Potsdam nahm im Juni Ermittlungen gegen drei leitende Ärzte und die
damalige Geschäftsführung wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung u
nd
der fahrlässigen Körperverletzung auf.

Auch im Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus wurden nach einem
Corona-Ausbruch Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. 14 Mitarbeiter -
darunter Ärzte, Pflegepersonal und ein Lehrer sowie Schüler der
medizinischen Schule - seien positiv auf das Virus getestet worden,
vier Corona-Patienten würden derzeit behandelt, teilte das Klinikum
am Dienstag mit. Bis zum 9. Oktober sollen keine geplanten Patienten
mehr aufgenommen und keine geplanten Operationen vorgenommen werden -
ausgenommen seien Notfälle und Tumorpatienten. Am Helios-Klinikum in
Bad Saarow (Kreis Oder-Spree) sind 17 Mitarbeiter und 16 Patienten
den Angaben zufolge positiv getestet. Die Klinik nimmt derzeit keine
neuen Patienten mehr auf.

Wegen der steigenden Infektionszahlen in Brandenburg hat die
Corona-Einsatzleitung der Klinikum Niederlausitz GmbH einen
Besucherstopp ab Mittwoch beschlossen. Dieser gilt in den
Krankenhäusern in Senftenberg und Lauchhammer. Ausgenommen seien nach
Rücksprache mit den jeweiligen Fachbereichen Schwangere unter der
Geburt, lebensbedrohlich Erkrankte und Kinder, wie das Klinikum am
Dienstagabend mitteilte. An beiden Krankenhausstandorten werden
Infektionsambulanzen eingerichtet, in denen Mitarbeiter, die aus dem
Urlaub kommen oder Erkältungssysteme zeigen, auf Sars-CoV-2 getestet
werden.