Dobrindt: Innerdeutsche Corona-Reisebeschränkungen derzeit überzogen

Berlin (dpa) - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich
gegen einseitige Reisebeschränkungen angesichts steigender
Corona-Infektionszahlen etwa in Berlin ausgesprochen. «Ich glaube,
dass es überzogen ist, wenn wir in der jetzigen Phase, in der wir uns
befinden, mit Reiseeinschränkungen arbeiten», sagte Dobrindt am
Dienstag in Berlin. Er habe Verständnis dafür, dass man hier Lösungen

finden wolle. «Aber sinnvoller wäre es, wenn wir uns da auf ein
gemeinsames Vorgehen verständigen könnten.»

Mit dem Thema müsse sehr sensibel umgegangen werden, forderte
Dobrindt. Er könne verstehen, dass es Regionen in Deutschland gebe,
die keine Infektionseinträge von außerhalb haben wollten. Der Eintrag
an Infektionen, den es aus innerdeutschen Reisen gebe, sei aber nicht
im Ansatz so ausgeprägt wie jener, den es durch die Reiserückkehrer
etwa aus den Sommerferien gegeben habe. Auch in den nächsten Wochen
werde das Thema, mit dem man sich beschäftigen müsse, vor allem der
Reiseverkehr mit dem Ausland und dortigen Hotspots sein.

Es gebe theoretische Möglichkeiten, bei einem Hotspot in deutschen
Städten oder Landkreisen Reisemöglichkeiten einzuschränken, sagte
Dobrindt. Dies dürfe aber nicht zum Regelfall werden. Angesichts der
steigenden Corona-Infektionszahlen etwa in Berlin haben
Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz Einreisebeschränkungen mit
Quarantäneregeln und Pflichttests für Reisende aus innerdeutschen
Hotspots festgelegt.