US-Behörde: Corona-Übertragung über längere Distanz möglich

Washington (dpa) - Die US-Gesundheitsbehörde CDC stellt nun wieder
offiziell fest, dass sich das Coronavirus auch über in der Luft
schwebende kleine Partikel übertragen kann. Vor zwei Wochen hatte die
CDC für Aufsehen gesorgt, weil sie erst einen Hinweis darauf in ihren
Empfehlungen veröffentlicht hatte - und dann nach wenigen Tagen
wieder zurücknahm. Zur Begründung hieß es, dass ein Entwurf
fälschlicherweise zu früh veröffentlicht worden sei.

Am Montag schrieb die CDC in ihren Corona-Richtlinien wieder, das
Virus könne unter bestimmten Bedingungen auch über eine längere
Distanz als die bislang als maßgeblich angesehen sechs Fuß (etwa 1,8
Meter) übertragen werden. Dies sei der Fall gewesen in schlecht
belüfteten Räumen. Mitunter hätten die Personen zudem schwer geatmet,

etwa beim Singen oder Trainieren.

Wissenschaftler glauben nach Angaben der CDC, dass die Konzentration
des Virus in der Luft durch die Umstände ansteigen konnte. Dabei
seien zum Teil auch Menschen infiziert worden, die sich nicht nur zur
gleichen Zeit, sondern auch kurz danach an einem Ort mit ansteckenden
Personen aufgehalten hätten. Zugleich schränkte die CDC ein, dass der
Großteil der Infektionen nach vorliegenden Daten in nächster
Entfernung passiere.

In den USA sind nach Zahlen der Universität Johns Hopkins bereits
mehr als 210 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus
gestorben. Erst kürzlich hatte die CDC Kritik auf sich gezogen, als
sie erklärte, Tests bei Menschen ohne Symptome seien nicht notwendig.
In einer «Klarstellung» nahm die CDC diese Position aber wieder
zurück.