Wie läuft die Grippeschutzimpfung? Minister und Kammern informieren

Es gilt Doppelinfektionen zu vermeiden sowie einen enormen Zulauf in
den Arztpraxen und Krankenhäusern. Die Grippeschutzimpfung bekommt in
der Corona-Pandemie besondere Beachtung. In den vergangenen Jahren
war das Interesse an dieser Immunisierung allerdings eher gering.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Angesichts der Corona-Pandemie steht die
Grippeschutzimpfung noch stärker im Fokus als in den vergangenen
Jahren. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will mit
Vertretern aus dem Gesundheitsbereich an diesem Dienstag (10.00 Uhr)
über die Herausforderungen in der neuen Grippesaison berichten. Zu
der Pressekonferenz im Landes-Gesundheitsministerium in Düsseldorf
werden die Präsidenten beziehungsweise ein Vorstandsmitglied der
Krankenhausgesellschaft NRW, der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der
Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe erwartet.

Die Ständige Impfkommission hat die Influenzaimpfung für alle
Menschen ab 60 Jahren, für chronisch Kranke, für Bewohner von Alters-
oder Pflegeheimen und Menschen, die in einem Haushalt mit
Risikopersonen leben oder Risikopersonen betreuen, empfohlen. Darauf
hat das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen bereits
hingewiesen. Auch Menschen mit erhöhter Gefährdung wie medizinisches
Personal und Personen in Einrichtungen mit umfangreichem
Publikumsverkehr sollten sich demnach gegen Grippe impfen lassen.

In der Saison 2018/19 war das Interesse an der Grippeschutzimpfung
nach den bundesweiten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) jedoch
eher gering. Nur rund ein Drittel der Senioren (35 Prozent) ließen
sich nach den RKI-Angaben damals immunisieren. Bei Menschen mit
chronischen Grundleiden war es etwa ein Fünftel bis die Hälfte.

In Nordrhein-Westfalen hat sich im vergangenen Jahr etwa jeder achte
gesetzlich Versicherte gegen Grippe impfen lassen, wie aus Zahlen der
Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) hervorgeht. Demnach gab es 2019
gut zwei Millionen Grippeschutzimpfungen bei etwa 16 Millionen
Versicherten. Die KV Nordrhein rechnet auf Grundlage der
Vorbestellungen des Impfstoffes der niedergelassenen Ärzte bei den
Apotheken-Großzentren für ihr Gebiet mit einem deutlichen Anstieg der
Grippe-Impfzahlen von 20 bis 30 Prozent.