Kampagne macht auf Thema psychische Gesundheit aufmerksam

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung und Organisationen aus dem Bereich
Prävention wollen mit einer Kampagne auf das Thema psychische
Gesundheit aufmerksam machen. Die «Offensive Psychische Gesundheit»
solle dazu beitragen, dass Menschen ihre eigenen psychischen
Belastungen und Grenzen besser wahrnehmen und auch mit Menschen in
ihrem Umfeld offener darüber sprechen können, hieß es am Montag zum
Start der Kampagne in Berlin in einer gemeinsamen Mitteilung von
Bundesgesundheits-, Bundesfamilien- und Bundesarbeitsministerium. Ob
am Arbeitsplatz, in Schule, Ausbildung oder Privatleben - der Alltag
sei oft stressig. «Die Corona-Pandemie hat die Herausforderungen für
viele Menschen noch erhöht.»

Ziel sei es außerdem, die Präventionslandschaft in Deutschland mit
ihren zahlreichen Anbietern besser zu vernetzen. Beteiligt sind den
Angaben zufolge unter anderem die Krankenkassen, die
Rentenversicherung, Unfallversicherer, Berufsgenossenschaften und
Psychotherapeuten-Verbände.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält die Aktion nicht für
ausreichend. «Eine Kampagne für mehr Achtsamkeit und gegen die
Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ist schön und gut», sagte
Vorstandsmitglied Anja Piel dem Nachrichtenportal «The Pioneer». «Das

ersetzt aber nicht, endlich für mehr Prävention in der Arbeitswelt zu
sorgen.» Einer Befragung des DGB zufolge, die dem Portal vorliegt,
arbeitet fast jeder dritte Beschäftigte in Deutschland länger als 40
Stunden in der Woche. Bei 10 Prozent sind es demnach sogar 48 Stunden
und mehr.