98 neue Corona-Infektionen in Hamburg - Mehr Fälle in Pflegeheim

Nach den Sommerferien wurden Reiserückkehrer für den Anstieg der
Corona-Fallzahlen verantwortlich gemacht. Jetzt breitet sich das
Virus wieder in zwei Hamburger Altenheimen aus.

Hamburg (dpa/lno) - Von den jüngsten Corona-Neuinfektionen in Hamburg
sind auch zwei Alten- und Pflegeheime betroffen. In einer
Seniorenunterkunft in Hamburg-Nord seien zehn weitere Infektionen
bestätigt worden, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin
Helfrich, am Montag. Damit gebe es in dem Heim jetzt 25 Fälle. In
einem anderen Pflege- und Altenheim in Wandsbek, in dem am Wochenende
40 Infektionen festgestellt worden waren, stünden weitere
Testergebnisse aus.

Das Gleiche gelte für eine Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil
Curslack. Dort sollten nach dem Bekanntwerden eines positiven Falls
am Sonntag alle 320 Personen auf das Sars-CoV-2-Virus getestet
werden. Alle Bewohner stehen unter Quarantäne. Das Krankenhaus
Groß-Sand in Wilhelmsburg werde weiterhin nicht von Rettungswagen
angefahren, weil es in der Klinik vier Verdachtsfälle gebe.

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in ganz Hamburg
stieg am Montag um 98 Fälle, wie die Sozial- und Gesundheitsbehörde
im Internet mitteilte. Am Sonntag waren 65 Ansteckungen bestätigt
worden. Mit 31 Fällen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen liegt
Hamburg weiter unter dem Grenzwert von 50. Wenn dieser überschritten
wird, kann das neue Beschränkungen nach sich ziehen. Am Sonntag war
der Wert mit 29 angegeben worden.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Hamburg insgesamt 8338
Menschen mit dem Virus angesteckt. Etwa 6800 Infizierte können nach
Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen
angesehen werden.

In Hamburger Krankenhäusern wurden am vergangenen Freitag 40
Covid-19-Patienten behandelt, davon 31 aus Hamburg. Die Zahl der
Patienten auf Intensivstationen lag bei elf (aus Hamburg: acht). Am
Wochenende werden diese Daten nicht erhoben.

Bislang starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am
Universitätsklinikum Eppendorf 241 Menschen in Hamburg an Covid-19.
Die Zahl blieb am Montag unverändert. Das RKI nannte für Hamburg 273
Tote, einen mehr als am Sonntag.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen
Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf
dieser Grundlage dann alle Fälle, bei denen jemand einer
Covid-19-Erkrankung erlegen ist. Das RKI zählt alle Personen, die im
Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind.

Wie in Schleswig-Holstein gelten auch in Hamburg für Reisende aus
Landkreisen mit erhöhten Corona-Fallzahlen Beschränkungen. Haben sich
dort innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Personen pro 100 000
Einwohner infiziert, dürfen Reisende aus den betroffenen Gebieten in
Hamburg nicht mehr beherbergt werden. Das gelte auch für einzelne
Berliner Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte oder Neukölln,
die eigenständige Kommunen seien, sagte Helfrich. Hamburger, die aus
besonders betroffenen Gebieten in Deutschland zurückkehren, müssen
sich an keine speziellen Regelungen halten.