Wenige Covid-Tote in Afrika: Wissenschaftler erforschen Gründe

Nairobi (dpa) - Die junge Bevölkerung in Afrika ist Wissenschaftlern
zufolge ein Grund für den bislang relativ milden Verlauf der
Corona-Pandemie auf dem Kontinent. «Ich glaube, die Demografie ist
sehr wichtig und ein großer Faktor», sagte Maria Yazdanbakhsh von der
Universität Leiden (Niederlande) der Deutschen Presse-Agentur. Auf
dem Kontinent liegt das Durchschnittsalter bei etwas über 19 Jahren.

Afrika hat bisher rund 1,48 Millionen Corona-Fälle verzeichnet. Die
Dunkelziffer dürfte sehr hoch sein, dennoch hat das Coronavirus den
Kontinent mit bislang rund 36 200 Todesfällen weniger schwer
getroffen als zuvor befürchtet. Neben der jungen Bevölkerung könnte
dies Forschern zufolge auch an genetischen Faktoren, der Mobilität
der Bevölkerung und den Immunsystemen der Menschen liegen. Diese
seien in Afrika sehr anders als in Europa oder den USA, weil die
Menschen ganz anderen Mikroorganismen und Parasiten ausgesetzt seien,
sagte Yazdanbakhsh.