Landtag in NRW arbeitet Hacker-Attacke auf Uni-Klinik auf

Düsseldorf (dpa) - Der Hacker-Angriff auf die Düsseldorfer Uni-Klinik
soll weiter im nordrhein-westfälischen Landtag aufgearbeitet werden:
Am Mittwoch wird ein Bericht des Justizministers im Rechtsausschuss
erwartet, in der Woche darauf will die SPD-Fraktion mehr über das
Einfallstor der Hacker erfahren.

Für den Wissenschaftsausschuss hat die Opposition einen Fragenkatalog
eingereicht, der sich um die Software Citrix dreht. Laut dem
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) hatten
die Hacker eine Lücke in dem System ausgenutzt, um die Server der
Uni-Klinik zu verschlüsseln. Das BSI hatte nach eigenen Angaben
bereits im Januar vor dem Problem bei Citrix gewarnt. Die SPD
vermutet, dass die Uni-Klinik Sicherheits-Updates nicht rechtzeitig
vorgenommen hat - und will unter anderem wissen, was
die Landesregierung über Citrix wusste.

Die unbekannten Täter hatten nach Angaben von NRW-Justizminister
Peter Biesenbach (CDU) bei dem Hacker-Angriff ein Erpresserschreiben
hinterlassen, das allerdings an die Heinrich Heine Universität
adressiert war. Als man die Hacker auf ihr falsch getroffenes
Ziel aufmerksam macht, rückten sie den Schlüssel für die gesperrten

Server raus.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen auch wegen fahrlässiger
Tötung, nachdem eine Patientin starb, die wegen der Hacker-Attacke in
ein weiter entferntes Krankenhaus kam - und starb.