Iranische Menschenrechtlerin wegen Herzschwäche im Krankenhaus

Teheran (dpa) - Die im Iran inhaftierte Menschenrechtlerin Nasrin
Sotudeh ist wegen einer Herzschwäche ins Krankenhaus eingewiesen
worden. Das gab ihr Ehemann Resa Chandan am Samstag bekannt. «Uns
wurde vom Gefängnis mitgeteilt, dass es Nasrin schlecht geht und sie
wegen Herzinsuffizienz ins Krankenhaus gebracht werde musste», so der
Ehemann auf Twitter. Sotudeh ist seit 40 Tagen im Hungerstreik.
Bereits Anfang der Woche war ihr Gesundheitszustand laut
Chandan besorgniserregend.

Mit dem Hungerstreik will die 57 Jahre alte Anwältin und
Frauenrechtlerin gegen die Haftbedingungen der politischen Gefangenen
während der Corona-Pandemie protestieren. Solange ihre Forderungen
nicht erfüllt seien, wolle sie den Hungerstreik, trotz Aufforderungen
ihrer Freunde, nicht beenden, so ihr Ehemann.

 Iranischen Medienberichten zufolge wurde Sotudeh 2018 wegen
«staatsfeindlicher Propaganda» zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihr
Mann sagt, dass sie von einem Revolutionsgericht zu einer Haftstrafe
von 33 Jahren und sechs Monaten sowie zu 148 Peitschenhieben
verurteilt worden sei. Später war auch von 38 Jahren die Rede.

 Sotudeh hatte im Gericht alle gegen sie erhobenen Vorwürfe
zurückgewiesen. Sie engagiere sich lediglich friedlich für
Frauenrechte und gegen die Todesstrafe im Land. Sie und ihr Mann
gehören zu den renommiertesten Menschenrechtsaktivisten im Iran.