Landratsamt: Corona-Situation im Ilm-Kreis droht kritisch zu werden

Arnstadt (dpa/th) - Angesichts zunehmender Neuinfektionen droht im
Ilm-Kreis nach Einschätzung des Landratsamtes eine Zuspitzung der
Corona-Situation. Nach den Neuinfektionen vom Freitag und Samstag
drohe die Überschreitung der kritischen Marke von 35 Neuinfektionen
je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, warnte die
Kreisverwaltung am Samstag.

«Aktuell haben wir 209 bestätigte Fälle. Allein in den vergangenen 24

Stunden kamen elf hinzu», teilte Amtsärztin Renate Koch mit. Neben
Ausbrüchen in mehreren Gemeinschaftseinrichtungen bereiteten ihr
Fälle im Umkreis von privaten Veranstaltungen Sorge. In Thüringen
müssen ab einem Wert von 35 Fällen je 100 000 Einwohner
infektionsschutzrechtliche Maßnahmen im betreffenden Landkreis oder
der kreisfreien Stadt geprüft werden.

Wegen eines Corona-Ausbruchs waren vor wenigen Tagen eine Wohnstätte
und eine dazugehörige Werkstatt in Arnstadt vorläufig geschlossen
worden, betroffen von der Schließung sind 200 Beschäftigte der
Werkstatt und 48 Bewohner der drei Wohngruppen. Auch aus der
Technischen Universität Ilmenau, einem Kindergarten, einer
Pflegeeinrichtung und einer Schule wurden Fälle gemeldet. Das
Gesundheitsamt appellierte eindringlich, sich noch sorgfältiger an
den Infektionsschutz zu halten und vor allem einen Mund-Nasen-Schutz
zu tragen. Nur so könne eine Ausbreitung des Virus im gesamten Kreis
verhindert werden.

Derzeit sei das Gesundheitsamt vor allem mit Pflegeeinrichtungen im
Gespräch, um sie für das Risiko eines Ausbruchs zu sensibilisieren.
Die Menschen sollten abwägen, ob Angehörigenbesuche in Pflegeheimen
aufschiebbar seien und oder private Feiern später nachgeholt werden
könnten, mahnte das Landratsamt.