Hunderte feiern in Parks ohne Corona-Regeln: Polizei löst auf

Berlin (dpa/bb) - Sie hörten laute Musik, feierten ohne
Corona-Sicherheitsabstand und prügelten sich auch. Die Polizei
schritt ein und räumte Freitagnacht mehrere Feiern mit Hunderten
Teilnehmern. Die Einsatzkräfte seien von Bundespolizisten unterstützt
worden, teilte die Berliner Behörde am Samstag mit. Rund 100 Beamte
waren im Einsatz.

Etwa gegen 23.00 Uhr lösten die Beamtinnen und Beamten eine
Ansammlung im James-Simon-Park im Bezirk Mitte mit bis zu 600
Teilnehmern auf. Partyteilnehmer hätten gegrölt und sich nicht an die
Mindestabstände wegen der Pandemie gehalten, hieß es. Nach Angaben
von Zeugen sollen aus einer etwa 300-köpfigen Gruppe heraus einige
mit Stühlen von nahen Gaststätten aufeinander losgegangen sein.

Auch der Monbijoupark sei geräumt worden. Einsatzkräfte hätten
Anwesende teilweise abdrängen, wegschubsen und festnehmen müssen,
teilte die Polizei weiter mit. Beamte seien mit Flaschen attackiert
worden. Ein Polizist sei verletzt und ambulant behandelt worden.

Ein bislang Unbekannter habe auch eine Flasche auf einen Bus
geworfen. Als der Fahrer bremste und anhielt, habe eine Person einen
Außenspiegel abgetreten.

Nachdem beide Parks geräumt waren, mussten auch die dicht gedrängten
Frauen und Männer am S-Bahnhof Hackescher Markt den Bereich
verlassen.

Zuvor hatte die Polizei gegen 22.00 Uhr auch die Kreuzung Rigaer
Straße/Ecke Liebigstraße geräumt. Etwa 70 Personen seien dort auf die

Straße gelaufen und hätten laute Musik abgespielt sowie den Verkehr
behindert.

Insgesamt wurden bei den Räumungen laut Angaben sieben Tatverdächtige
festgenommen. Es seien Strafermittlungen wegen tätlichen Angriffs,
versuchter Gefangenenbefreiung und gefährlicher Körperverletzung
eingeleitet worden.

Der Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft, Benjamin Jendro,
zeigte sich auf Twitter empört. «Im James-Simon-Park meinten mal
wieder Hunderte, sie müssten auf Infektionsschutzmaßnahmen pfeifen
und die mit Flaschen angreifen, die gesetzlich dazu verpflichtet
sind, dagegen vorzugehen - Werten wir das jetzt als wöchentliche
Normalität oder kommt da mal was?», fragte der Sprecher in Richtung
Abgeordnetenhaus.