Wegen Corona: Weniger Stammzellspender in Bayern

Gauting (dpa/lby) - Die Zahl der Stammzellspender in Bayern sinkt
wegen der Corona-Pandemie. «Die Situation ist ernst: Durch Corona
fehlen uns in diesem Jahr 20 000 neue Spender», erklärte Hans Knabe
von der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) zum Tag der
Knochenmarkspende am Samstag. «Corona hat schwerwiegende Konsequenzen
für das Leben vieler gesunder Menschen, aber für tausende
Leukämiepatienten ist Corona eine ganz besondere zusätzliche
Bedrohung.» Denn in der Pandemie seien sogenannte
Typisierungsaktionen, bei denen sich potenzielle Spender registrieren
können, abgesagt worden. Deshalb sollten sich Interessierte nun
online registrieren.

Laut AKB erkranken jährlich rund 13 000 Menschen deutschlandweit an
Blutkrebs. Oftmals stellt eine Transplantation von gesunden
Stammzellen für Leukämiepatienten mit einer schwerwiegenden
Erkrankung die einzige Überlebenschance dar. Mit Registrierungssets
für zuhause und zusätzlichen Online-Aktionen sollen die Ausfälle nun

kompensiert werden.

Auch die Spender-Organisation DKMS sagte ihre deutschlandweiten
Veranstaltungen ab, bei denen sie eigenen Angaben nach jeden Monat
etwa 25 000 neue potenzielle Spender aufnehmen. «Diese Spender fehlen
jetzt», sagte Konstanze Burkard, Direktorin für Spenderneugewinnung.
Zwar registrierten sich derzeit monatlich rund 30 000 Spender online
und damit 5000 Personen mehr als vor der Coronakrise, allerdings
reiche das nicht aus.