Corona-Fall auch in Semperoper - Zahl der Infektionen steigt

Pflegeheime, Schulen, Kitas und nun auch die Semperoper, in Sachsen
nehmen die Corona-Ausbrüche zu. Die Behörden sind nicht überrascht
und wachsam - vor allem in einer Region ist die Situation nah an der
Grenze.

Dresden (dpa/sn) - In Sachsen nehmen die bestätigten Neuinfektionen
mit dem Coronavirus weiter zu. Nach der vom Sozialministerium am
Freitag veröffentlichten Statistik sind seit Anfang März 6608
Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Dabei seien
innerhalb der zurückliegenden 24 Stunden 38 Fälle dazugekommen, vor
allem in Erzgebirge und Vogtland. Auch in Dresden sind nicht nur
Kitas und Schulen betroffen.

Nach einem bestätigten Corona-Fall in der Ballettcompany der Dresdner
Semperoper müssen die 66 Tänzer für zunächst fünf Tage zu Hause
bleiben und sich testen lassen, wie eine Sprecherin am Freitag sagte.
Zwei Vorstellungen von «Semper Essenz: We will dance!» fallen
zunächst aus - am Freitagabend sowie am Sonntag. Bereits erworbene
Tickets können zurückgegeben werden.

In Markneukirchen (Vogtland) sind acht Mitarbeiter und zwölf Bewohner
eines Pflegeheims positiv getestet worden, zudem sind ein Arzt und
zwei Patienten einer Rehaklinik in Bad Elster betroffen. An einem
Gymnasium in Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) sind nach einem positiven
Test 30 Schüler und Lehrer eines Gymnasiums in Quarantäne.

Nach einem Corona-Nachweis am Donnerstag gilt für 37 Kinder einer
Gruppe sowie fünf Mitarbeiter einer Dresdner Kita für gut eine Woche
häusliche Quarantäne. Auch 91 Schüler und Lehrer von je einer Grund-

und Oberschule der Landeshauptstadt sind noch isoliert.

Die lokalen Ausbrüche überraschen das Sozialministerium nicht. «Davon

war auszugehen», sagte eine Sprecherin. Bei einem Schwellenwert von
20 Infektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen
müssten gegebenenfalls lokal Maßnahmen getroffen werden. Mit 19,7 lag
der Erzgebirgskreis aktuell nur knapp darunter.

Das Ministerium appellierte erneut, «sich weiterhin an die Regeln
Abstand, Hygiene und Mund-Nase-Bedeckung zu halten, und so dabei
mitzuwirken, ein weiteres Ansteigen zu verhindern». Nach Schätzungen
sind bisher 5920 positiv auf das Coronavirus getestete Personen im
Freistaat wieder genesen. Unverändert 225 Infizierte starben, das
entspricht einer Quote von 3,4 Prozent.