Magenmittel-Verfahren gegen Ex-Bayer-Mitarbeiter eingestellt

Köln (dpa) - Die Ermittlungen wegen eines Todesfalls, der
möglicherweise mit der Einnahme eines gängigen Magenmittels in
Verbindung steht, richten sich nur noch gegen einen
ehemaligen Mitarbeiter des Arzneimittelkonzerns Bayer. Nachdem die
Kölner Staatsanwaltschaft die Verantwortlichkeiten für
einen Beipackzettel überprüft hat, stellte sie das
Ermittlungsverfahren gegen einen anderen Ex-Bayer-Mitarbeiter ein,
wie aus einer Mitteilung der Behörde am Freitag hervorgeht.

Bei dem weiterhin Beschuldigten geht die Staatsanwaltschaft einem
Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung in einem Fall sowie der
fahrlässigen Körperverletzung in zehn Fällen nach.

2018 war eine 56-Jährige in Leipzig mit Leberschäden ins Krankenhaus
gekommen, an den Folgen einer Lebertransplantation starb sie. Sie
soll zuvor Iberogast genommen haben. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob
durch das Weglassen eines Warnhinweises auf dem Beipackzettel die
Sorgfaltspflicht verletzt wurde und ein ursächlicher Zusammenhang mit
der Mitteleinnahme und Gesundheitsproblemen besteht.

Bayer betont, dass es keine gesicherte Kausalität zwischen den
aufgetretenen Nebenwirkungen und der Iberogast-Einnahme gebe. Das
Mittel sei ein bewährtes und sicheres Medikament, was durch
zahlreiche Studien und Anwendungsbeobachtungen belegt sei.