Dänemark weitet neue Corona-Beschränkungen aus

Kopenhagen (dpa) - In Dänemark werden die wegen steigender
Corona-Zahlen geltenden Beschränkungen für den Raum Kopenhagen auf
das ganze Land ausgeweitet und um weitere Maßnahmen ergänzt.
Landesweit müssen Restaurants, Cafés und Kneipen ab Samstag bereits
um 22.00 Uhr schließen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am
Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab. Zudem
muss ab dann in allen Lokalen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden -
dieser darf wie in Deutschland abgesetzt werden, sobald man am Platz
sitzt.

Zudem werde die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen auf 50
Personen herabgesetzt, sagte Frederiksen. Ausnahmen davon gebe es für
Veranstaltungen mit bestimmten Sitzplatzkapazitäten, etwa
Fußballspiele. Arbeitnehmer forderte Frederiksen auf, wenn möglich im
Homeoffice zu arbeiten. Soziale Kontakte sollen generell begrenzt,
der öffentliche Nahverkehr in den Hauptverkehrszeiten vermieden
werden. Die Maßnahmen sollen vorläufig bis zum 4. Oktober gelten.

Die frühere Schließungszeit und die Maskenpflicht in Lokalen gelten
in der dänischen Hauptstadtregion bereits seit Donnerstag. Auch
private Veranstaltungen wie Hochzeiten und Konfirmationen sollen um
22.00 Uhr zu Ende sein.

«Wir sind auf dem Weg in den Herbst und Winter und damit auch auf dem
Weg in eine neue Phase im Kampf gegen Corona», sagte Frederiksen.
Jetzt gehe es darum, die Infektionszahlen wieder herunterzubringen.
Zugleich machte sie klar, dass sich Dänemark nicht in derselben
Situation wie am 11. März befinde.

Dänemark hatte die Corona-Krise damals in der ersten Hochphase mit
frühzeitigen und strikten Maßnahmen recht zügig in den Griff
bekommen. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen im
nördlichsten deutschen Nachbarland aber wieder an. Das liegt vor
allem an einer Reihe lokaler Ausbrüche in verschiedenen Städten und
Gemeinden, zuletzt immer stärker im Raum Kopenhagen.