Box-Nationalteam nach Quarantäne zurück in Deutschland

Hamburg (dpa) - Die letzte Gruppe der deutsche Box-
Nationalmannschaft ist am Freitag nach Ablauf der Quarantäne vom
Trainingslager im österreichischen Längenfeld nach Hause gereist. Von
den 18 Sportlern hatten sich während der 14-tägigen Vorbereitung 16
mit dem Corona-Virus infiziert, von den neun Trainern und Betreuern
waren sieben betroffen. «Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer
Athletinnen und Athleten und des Betreuungsteams hat höchste
Priorität. Allen Beteiligten geht es den Umständen entsprechend gut»,

sagte Erich Dreke, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV),
am Freitag.

Als Reaktion auf den Corona-Ausbruch wurde das nächste Trainingslager
in Schwerin (30. September bis 10. Oktober) abgesagt. Der Cologne
World Cup in Köln, der ursprünglich vom 14. bis 18. Oktober
stattfinden sollte, wurde auf Dezember dieses Jahres verschoben.

Der DBV-Vorstand betonte, er habe «keinerlei Verständnis für die
nicht abgestimmte Abreise des Mannschaftsarztes» aus Österreich. Der
hatte das Team nach Ausbruch der Infektion am 10. September
verlassen. Darüber hatte er weder den Verbandsvorstand noch die
Mannschaftsleitung in Längenfeld informiert. «Auf Grund dieses nicht
nachvollziehbaren Verhaltens wurde die DBV-Ärztekommission mit der
Prüfung des Vorgangs beauftragt», heißt es in einer Erklärung.

Mannschaft und Betreuer werden in Deutschland gründlich untersucht.
Dabei soll darauf geachtet werden, dass nur «Sportlerinnen und
Sportler wieder in das Trainings- und Wettkampfsystem eintreten, die
nach Einschätzung der Mediziner gesund sind und dies auch selbst
möchten. Es wird keinem Sportler und keiner Sportlerin ein Nachteil
entstehen, wenn nach der Infektion mit Covid-19 eine längere
Regenerationspause beginnt», sagte Sportdirektor Michael Müller.