Strengere Regeln bei Alkohol und Feiern in Nizza wegen Corona-Lage

Paris (dpa) - Nizza hat als dritte französische Stadt im Kampf gegen
das Coronavirus strengere Regeln verhängt. So sind öffentliche
Veranstaltungen künftig auf 1000 Personen beschränkt, Versammlungen
von mehr als zehn Personen am Strand oder in Parks sind verboten, wie
der zuständige Präfekt Bernard Gonzalez am Freitag ankündigte.
Frankreichs Regierung hatte Nizza und Lyon zuvor wegen der
verschärften Corona-Lage aufgefordert, die Maßnahmen zu verschärfen.

Marseille und Bordeaux hatten Anfang der Woche bereits ähnliche
Regeln eingeführt.

In Nizza seien der Verkauf von Alkohol zum Mitnehmen und der Konsum
auf öffentlichen Plätzen ab 20.00 Uhr verboten, so der Präfekt
weiter. Lokale mit Alkoholausschank müssen in der Stadt an der Côte
d'Azur außerdem um 00.30 Uhr schließen.

Städte wie Paris, Lille oder Toulouse beobachte man aufmerksam, hatte
der Gesundheitsminister Olivier Véran am Donnerstag erklärt. Noch
seien dort die kritischen Schwellenwerte nicht erreicht.

Frankreich hatte im Frühjahr auf landesweit einheitliche Maßnahmen
gesetzt und im ganzen Land strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt.
Derzeit setzt die Regierung eher auf regionale Lösungen und nimmt die
örtlichen Behörden in die Pflicht. Macron verteidigte am Freitag noch
einmal die aktuelle Strategie. Es sei wichtig, jeden in die
Verantwortung zu nehmen, ohne die Menschen zu bevormunden, sagte er
bei einem Besuch im südfranzösischen Condom.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt seit Wochen an. Am
Donnerstagabend meldeten die Behörden einen neuen Höchstwert von 10
593 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Gesundheitsbehörden
warnten, dass sich die Situation aktuell weiter verschlechtere.