Bundeswehr soll im Weimarer Land Corona-Kontaktpersonen ermitteln

Apolda (dpa/th) - Der Landkreis Weimarer Land hat nach einer
deutlichen Häufung von Corona-Fällen die Bundeswehr um Hilfe gebeten.
Bundeswehrangehörige sollen das Gesundheitsamt bei der Suche nach
Kontaktpersonen von Infizierten unterstützen, sagte Landrätin
Christiane Schmidt-Rose (CDU) am Freitag auf Anfrage. Dafür seien
sechs Helfer angefordert worden. In dem Landkreis sind derzeit mehr
als 40 Menschen mit dem Sars-CoV2-Virus infiziert, als Hauptauslöser
gilt eine Senioren-Reisegruppe. Die meisten der rund 30 Reisenden
waren von einer Bustour in ein tschechisches Kurbad Anfang des Monats
infiziert zurückgekehrt. Die Infektionen waren teilweise erst Tage
später bemerkt worden.

Das Landratsamt hat wegen des Corona-Ausbruchs bis zunächst zum 4.
Oktober Volksfeste untersagt und die Teilnehmerzahlen von privaten
Feiern und Vereinsveranstaltungen begrenzt. Weitere Schritte, etwa
ein Besuchsverbot für Pflegeheime, seien derzeit nicht geplant, sagte
Schmidt-Rose. Darüber müssten die Heime in Eigenverantwortung
entscheiden. Derzeit ist ein mit der Reisegruppe in Zusammenhang
stehender Fall in einem Seniorenheim bekannt, die Person steht unter
Quarantäne. Eine der Reisenden hatte dort einen 84-jährigen Bewohner
mehrfach besucht, der Mann ist infiziert. Über die Anforderung der
Bundeswehr hatte am Freitag die «Thüringer Allgemeine» berichtet.